Raspberry Pi NAS
In dieser Artikelserie zeige ich euch wie ihr euch selbst ein Raspberry Pi NAS baut. Der Vorteil darin besteht in einer offenen Software und Konfiguration – man entscheidet selbst was man verwendet. Außerdem kann man im NAS alte Hardware wie Festplatten von Laptops wiederverwenden. In Summe ist das deutlich günstiger als kommerzielle Hardware und zusätzlich lernt man auch noch etwas dazu. Ein nettes Raspberry Pi Projekt.
Raspberry Pi NAS
Bei der Zusammenstellung des Artikels habe ich darauf geachtet möglichst kostengünstige Hardware zu verwenden. Im Grunde benötigt man aber zumindest:
- Raspberry Pi
Generell kann man jedes Raspberry Pi Modell verwenden, ein Pi Modell B+ oder höher macht am meisten Sinn, da der über genügend USB Stecker verfügt und von der Leistung besser geeignet ist. - SD Karte
Für das Betriebssystem des Pis, es reicht ein 8 GB Karte. Iideal wäre eine Class 10, jedoch speichern wir Daten auf der Festplatte, deshalb ist die Schreib/Lesegeschwindigkeit nicht so wichtig. - Micro USB Netzteil für den Pi
Eine ordentliche Stromversorgung ist Pflicht! - USB Festplatte
Wir brauchen für das NAS Speicherplatz. Dafür verwenden wir USB 2.0 Festplatten. Diese gibt es mit einem externen Gehäuse zu kaufen, alternativ kann man auch alte SATA oder IDE Platten von Laptops verwenden. Wie das geht zeige ich im Raspberry Pi Festplatte Artikel. - aktiver USB Hub (optional)
Manche Festplatten funktionieren über USB direkt am Pi angesteckt problemlos, andere gar nicht. Am besten ihr probiert das vorher mal aus. Mein Tipp: verwendet in jedem Fall einen aktiven USB Hub. Der ist übrigens zwingend nötig, falls man mehr als eine Festplatte verwenden will. - LAN Netzwerk / WLAN Stick
Idealerweise verwendet man für das Raspberry Pi NAS ein LAN Netzwerk. Heute haben die meisten Haushalte nur noch ein WLAN Netzwerk. Man kann das Raspberry Pi NAS entweder direkt am WLAN Router über LAN anschließen oder auch direkt ins WLAN Netz hängen. Dafür benötigt man aber entweder einen guten WLAN Stick für den Pi oder einen Raspberry Pi 3.
Technische Daten
Das Raspberry Pi NAS wird eine maximale Bandbreite von 100 MBit haben, ist also im Gegensatz zu kommerziellen NAS Geräten langsamer. Dieser Umstand ist aber insbesondere wenn ihr es nur über WLAN verwendet kaum ein Unterschied. Es ist eher für den Heimgebrauch gedacht, kann aber problemlos Filme auch in HD streamen. Wer eine high Performance Lösung für sein LAN Netzwerk mit einer Gigabit Schnittstelle sucht muss sich ein kommerzielles Gerät anschaffen.
Zusammenbau
In meinem Test NAS verwende ich einen Raspberry Pi B+, einen aktiven USB Hub und zwei komplett unterschiedliche Festplatten. Das ist zum einen eine alte 2,5 Zoll 30 GB IDE Festplatte meines ersten Laptops und zum anderen eine moderne 3,5 Zoll 2 TB externe Festplatte mit eigener Stromversorgung. Für den weiteren Verlauf des Tutorials ist es unerheblich welche Festplatten ihr verwendet. Ihr solltet euch aber vor der Konfiguration überlegen wo welche Daten liegen sollen und ob zum Beispiel eine der Platte als Backupplatte verwendet werden soll.
Fazit
In diesem Teil meiner Artikelserie haben wir die Grunddefinition unseres Raspberry Pi NAS gemacht und alle Komponenten (Hardware) festgelegt. Das Raspberry Pi NAS wird mit den max. 100 MBit recht gut laufen, dank der Limitierung des LAN Ports jedoch langsamer sein als kommerzielle Gigabit NAS Geräte. Die Performance reicht für normale Anwendungen zu Hause, auch HD streamen für mehrere Geräte ist möglich. Es folgen noch folgende weitere Artikel:
Was den Funktion und Preis-/Leistung angeht greife ich lieber zu Synology NAS Geräten
Allein Wegen der Datensicherheit würde ich zu einer Fertig Lösung wie der DS216j greifen da die Festplatten im RAID 1 verbunden sind
Wenn man den NAS nur im eigenen Netzwerk verwendet, also keine Ports nach außen freischaltet, und viel viel Speicherplatz haben will (über 15TB+ Datensicherheit) dann ist eine fertige Lösung von Synology sinnvoll. Ansonsten ist und bleibt ein Raspi mein Favorit 🙂
…fertige Systeme haben Sicherheitslücken und es dauert ewig bis mal ein Update folgt die diese stopfen (und damit oft andere erzeugen)…Synology hatte im vorigen Jahr oft dieses Problem