Raspberry Pi – Mathematica, Wolfram, Python
Wie im letzten Artikel angekündigt stelle ich euch nun die wichtigste vorinstallierte Software vom Raspbian Linux vor. Der Pi kommt mit einer tollen Sammlung wirklich nützlicher Software die man sich unbedingt näher ansehen sollte. Gerade für professionelle Anwendungen stehen auch Programme zur Verfügung deren Funktionen ansonsten oft teuer eingekauft werden müssen.
Mathematica, Wolfram, Python Games
Es gibt viele Programme, sehen wir uns diese einzeln an.
Wolfram
Wolfram ist ein eigentlich eine Programmiersprache. Sie wurde im Zuge der Entwicklung von Wolfram Alpha, einer wissenschaftlichen Suchmaschine erstellt. Wolfram ist der Programmiersprache Lisp sehr ähnlich. Die Sprache ist an sich sehr mächtig. Das heißt man kann damit sowohl Berechnungen anstellen als auch ganze Programme mit visuellen Ausgaben, 2D, 3D Grafiken erzeugen und vieles mehr. Wolfram ist dabei sehr stark mit dem nächsten vorgestellten Programm verwoben – Mathematica.
Wenn man Wolfram nicht benötigt, dann sollte man Wolfram komplett deinstallieren, dadurch kann man ca. 500 MB an Speicherplatz frei bekommen.
Mathematica
Das Programm Mathematica basiert auf der Programmiersprache Wolfram und wurde von der selben Firma erstellt. Mathematica gibt es bereits seit 1988 und ist ein sehr altes, aber wichtiges Tool für wissenschaftliche Berechnungen. Neben der Programmiersprache Wolfram ist im Mathematica Paket auch ein Tool zur Visualisierung, zur algebraischen Berechnung als auch für Numerik Aufgaben. Jeder Mathematik oder Informatik Student wird sich darüber freuen!
Ein kleines Beispiel zur Demonstration: man öffnet Mathematica und bekommt eine leere weiße Seite. Das Programm sieht auf den ersten Blick wie ein Texteditor aus. Tatsächlich kann es etwas mehr. Wir geben nun exemplarisch das Beispiel aus der Wikipedia Seite ein:
Show[ Plot[Sin[x], {x, -6.6, 6.6}, Filling -> Axis, FillingStyle -> Lighter[Red] ], GridLines -> Automatic, GridLinesStyle -> Dashed ]
Nun haben wir de Möglichkeit den eingegebenen Code zu prüfen. Dazu wählen wir im Menü Evaluation->Evaluate Notebook. Nun merkt man einen deutlichen Anstieg der CPU Aktivität am Raspberry Pi.Nach einiger Zeit erscheint im Fehlerfall ein rot markierter Text mit einer Fehlermeldung. Wurde das Beispiel korrekt kopiert, dann müsste die Prüfung problemlos funktionieren. Das Ergebnis unseres Therms (eine Grafik) bekommen wir, falls keine Fehler gefunden wurden. Die Grafik wird wie im Screenshot ersichtlich einfach darunter eingefügt.
IDLE / IDLE3 / Python Games
Diese Icons führen zu Programmen für Python Entwickler. Die Python Games sind fertige Spiele die in Python entwickelt wurden und am Pi laufen. Gerne kann man diese Spiele probieren und sich den Source Code ansehen. Den Source Code findet man unter /home/pi/python_games. In der Sammlung findet man jede Menge spannender Beispiele. So habe ich mir beispielsweise einen Sokoban Klon mit den Namen „Star Pusher“ angesehen. Da findet man auf knapp 600 Zeilen jede Menge Anhaltspunkte wie man schnell und einfach ein 2D Tile Based Spiel entwickeln kann. Ganz zu schweigen von der Sokoban Logik.
Die beiden IDLE Icons öffnen ein Fenster mit einer Kommandozeile ähnlich der Linux Kommandozeile (Shell). Das ist eine Python Shell in der Python Befehle interaktiv ausgeführt werden können. Das selbe erreicht man übrigens durch die Eingabe von
python -i
in der Linux Shell. Generell benötigt man diese nur um Sachen zu testen und weniger um damit effektiv zu programmieren. Sehr sinnvoll war das beim Arbeiten mit dem Pibrella Board.
Fazit
Der Raspberry Pi kommt mit jeder Menge toller Software. Ganz besonders ist dabei Wolfram mit der Mathematica Software. Für die meisten Benutzer wohl eher nett, aber unbrauchbar. Für Mathematiker, Informatiker und jeder der höhere Mathematik brauchen kann eine sehr sinnvolle Software. Mathematica ist sehr professionell und man darf nicht vergessen: gratis! Für Python Programmierer bietet die Bibliothek an fertigen Spielen jede Menge Know How und Source Code zum probieren.
Habt ihr Mathematica auch schon einmal verwendet? Oder habt ihr aus den Python Games Source Code Beispielen wichtige Informationen für eigene Spiele herauslesen können?
Hallo Werner,
zu Wolfram hatte ich auch schon mal geschrieben, wie man 500 MB sparen kann. Also nicht ganz so umsonst 😉
Siehe http://blog.wenzlaff.de/?p=4062
Viele Grüße
Thomas