Android Things am Raspberry Pi
Google hat die erste Testversion von Android Things für den Raspberry Pi 3 veröffentlicht. Das Thema Internet of Things wird immer wichtiger und vermutlich ein zentrales Thema der nächsten Jahre. Nach Windows 10 IoT von Microsoft kommt nun auch eine Version des Konkurrenten Google. Von Apple gibt es in dem Bereich nach wie vor nichts interessantes.
Android Things am Raspberry Pi
Google hat den Trend erkannt und eine erste Testversion von Android Thingsveröffentlicht. Das System gibt es unter anderem auch als Image für den Raspberry Pi 3. Die Idee hinter dem Projekt ist das bereits gut etablierte und bekannte Android Ökosystem auf die IoT Welt umzulegen. Bisher waren Android Images für den Raspberry Pi langsam und kaum zu gebrauchen – im besten Fall als Testsystem für eigene Apps.
Android Things
Android Things ist ein speziell von Google weiter entwickeltes Android System, welches auf Android 7 basiert. Ähnlich wie bei Windows 10 IoT bootet das System zwar, hat aber selbst keinen grafischen Desktop. Angezeigt wird lediglich ein Splash Screen der die aktuelle IP Adresse des Raspberry Pis ausgibt. Wie gehts weiter?
Arbeiten mit Android Things
Android Entwickler kennen das Tool adb. Über dieses kann man jedes Android Gerät im Developer Modus fernsteuern und so Apps installieren und testen. Log Ausgaben bekommt man so direkt auf das Entwicklungssystem, das angeschlossene Android verrichtet die Arbeit der App. Man kann also auf diese Weise über Fernwartung entwickeln.
Wenn man sich das System anschaut sieht die Arbeitsweise doch recht umständlich aus. Fakt ist, dass es aktuell noch eine Beta Version ist, eventuell gibt es später noch Verbesserungen. Android Things ist darauf ausgelegt, automatisch im headless Modus eine App zu starten und auszuführen. Das bedeutet, nach Fertigstellung des Projekts hat man ein Android System, dass automatisiert eine App aufruft. Alles läuft automatisch und benötigt keinen Zugriff über ein Interface.
Das System enthält die bekannten Google Play Services und man kann fast identisch zu einem Smartphone über Android Studio entwickeln.
Sicherheit
IoT steht aktuell nicht nur für Innovative Projekte sondern vor allem für eine massive Gefahr durch Sicherheitslücken. Google ist sich dessen Problem bewusst, vor allem deshalb, weil die große Diversität an Android Geräten zu einer teils gravierenden Update-Problematik führt. Hersteller ändern oft Android System teile um, so dass diese schwer bis gar nicht upgedated werden können. Nur Googles eigene Nexus Geräte sind immer aktuell. Das ändert sich bei Android Things. Sämtliche Android Updates werden automatisch auch auf dem IoT System durchgeführt. Das heißt sobald ein IoT mit Android Things im Internet erreichbar ist wird es auch automatisch mit Sicherheitsupdates versorgt. Einen Vorteil den heute noch kaum IoT Geräte haben.
Kompatibilität
Google entwickelt sein IoT Ökosystem mit Weave, dessen Protokolle aktuell bereits für viele kommerziell erhältliche IoT Geräte verwendet werden. Android Things hätte somit bereits jetzt Problemlos die Möglichkeit Geräte von Samsungs SmartThings bis zu Philips Hue anzusteuern. Der Raspberry Pi wird somit als Schaltzentrale für ein modernes Smart Home wieder interessanter.
Fazit
Google hat mit Android Things ein interessantes System entwickelt auf dem man als Android Entwickler schnell eigene Apps entwickeln kann. Die Ansteuerung aktueller Hardware ist möglich, nun wird das Basteln mit dem Raspberry Pi und Android auf ein ganz neues Level gehoben. Dank kluger Update Strategie sollten auf Android basierte IoT Geräte im Gegensatz zur Konkurrenz sehr sicher sein. In den nächsten Monaten wird es noch zahlreiche Updates und hoffentlich bald auch eine erste finale Version geben. Sinn macht das meiner Meinung sehr, denn man kann sowohl den Pi über Android Apps steuern als auch vom Android Handy aus dann fernwarten. Als Entwickler bleibt man bei der selben Programmiersprache Java und dem selben Betriebssystem Android.
Wie seht ihr Googles neues System? Wäre die Entwicklung eigener Projekte mit Android ein Problem, oder eher eine tolle Motivation?