Raspberry Pi SEO Keyword Tool Teil 3
In den letzten beiden Teilen haben wir Serposcope kennengelernt und am Raspberry Pi installiert. Nun zeige ich euch endlich wie ihr damit arbeitet und einen Überblick über den Erfolg eurer SEO Maßnahmen bekommt. Der Keyword Checker Serposcope ist das perfekte Tool dafür und der Raspberry Pi die optimale Hardware!
Der Keyword Checker in der Praxis
Das Programminterface von Serposcope ist eher schlicht und optimiert darauf schnell und effizient zu arbeiten. Auf der Startseite sehen wir beim Einstieg immer eine Übersicht in der die Keywords in 3 Gruppen angezeigt werden:
- verbessert
Dort stehen hoffentlich viele Keywords. Die Liste zeigt alle Keywords an, die sich seit dem letzten Check bei der Suchmaschine im Ranking verbessert haben. In den beiden Spalten „Old“ und „Now“ sind diese beiden Werte abgebildet. Eine grüne Zahl daneben gibt an, wie stark die Veränderung war. - verschlechtert
Natürlich können sich Suchbegriffe im Ranking auch verschlechtern. Das passiert meistens durch die Konkurrenz, in seltenen Fällen kann das auch auf ein Problem mit der eigenen Seite hindeuten. In der Gruppe bekommt man auch Informationen um wie viel sich ein Keyword geändert hat. - unverändert
In der Übersicht sammeln sich im laufe der Zeit die meisten Keywords. Sind die eigenen Texte etabliert verändern sie sich nicht mehr so stark und bleiben auch über längere Zeit relativ konstant. Anbei ein Screenshot meines Blogs.
Der Wert bei „Old“ beziehungsweise „Now“ gibt die Position in den Suchergebnissen der Suchmaschine (hier Google) an. Wichtig ist dabei zu wissen, dass ein Keyword ab einer Position von 100 nicht mehr berücksichtigt wird, man spricht davon, dass es aus den Ergebnissen geflogen ist. Tatsächlich wird man dieses vermutlich immer noch finden können, Positionen jenseits der 100 sind aber nicht relevant, da quasi niemand auf einen Link klickt der so weit hinten in den Suchergebnissen erscheint.
Neue Gruppe anlegen
Um nun eigene Keywords zu definieren muss man eine Gruppe anlegen. Eine Gruppe ist in diesem Fall eine logische Einheit die alle Keywords einer Domain zusammenfasst. Man kann aber auch mehrere Gruppen für eine Domain anlegen – davon aber später mehr…
Das Bild zeigt die Einstellung einer meiner Gruppen. Man muss folgendes definieren:
- Gruppenname
am besten eine gute Beschreibung, damit man sich im Programminterface auch sofort auskennt. - Keywords
in dieser Liste legen wir pro Zeile ein Keyword an, welches täglich geprüft werden soll. - Domain
das ist die Domain auf, nach der in den Suchergebnissen der Keywords gesucht werden soll.
Das sind die Basiseinstellungen. Diese sind für eine Gruppe ausreichend. Es gibt aber noch die Möglichkeit die Suche noch etwas zu verfeinern und zwar nach Ländern.
Ländergruppen
Google optimiert seit Jahren seinen Suchalgorithmus. Aktuell ist es bereits so, dass es kein globales Suchergebnis mehr gibt. Es gibt Unterscheidungen nach Lokalitäten wie beispielsweise Länder (google.at, google.de, google.ch, …). Aus diesem Grund bietet Serposcope die Möglichkeit auch die tld (Top Level Domain) der Suchmaschine anzugeben und sogar noch eine Stadt zur lokalen Eingrenzung. In meinem Fall habe ich mir unterschiedliche Gruppen zur selben Domain und zu den selben Keywords für unterschiedliche Länder gemacht.
Wie Google tatsächlich sucht
Die Weiterentwicklung bei Google bleibt niemals stehen. Der Suchindex wird ständig weiterentwickelt und man kann deshalb davon ausgehen, dass die Suchergebnisse nicht einmal mehr Länderspezifisch sind sondern anhand der gesammelten Daten von Google mittlerweile sogar Benutzergruppen bezogen, wenn nicht sogar individualisiert auf die Person angezeigt werden. Diese Diversifikation kann Serposcope natürlich nicht abbilden, die länderspezifische Einteilung ist aber schon eine nette Hilfe. Tatsächlich ist es ja so, dass sich die Position des Keywords von Land zu Land meist nur um 1-2 Positionen unterscheidet.
Auswertung
Serposcope bietet zur Auswertung neben den Tabellen auch Grafiken und die Möglichkeit die Daten mittels CSV Export für weitere Auswertungen zu verwenden. Vor allem die Diagramme sind hilfreich um einen schnellen Überblick zu erlangen. Leider sind diese schnell unübersichtlich, wenn man mehr als 10 Keywords verwendet. Um die Übersicht zu bewahren kann man aber Gruppen anlegen um Keywords auch nach Kategorien zu unterteilen.
Fazit
Serposcope ist ein tolles Programm, mit dem man Keywords von Webseiten gut beobachten kann. Gerade SEO Spezialisten können mit dem Raspberry Pi schnell und einfach ein umfassendes Monitoring der Suchergebnisse mitführen und anhand deren Wünschen auswerten. Mit wenig Geld muss man dazu sagen, denn online Keyword Checker verlangen oft eine monatliche Gebühr mit der man sich den Raspberry Pi jeden Monat neu kaufen könnte.
Welche Keyword Monitor Programme nutzt ihr? Ist Serposcope eurer Meinung eine gute Alternative oder fehlen dem Programm noch wichtige Funktionalitäten?
Wow wirklich sehr interessantes Thema. Mir war gar nicht bewusst dass es solche Tools gibt. Ich werde das auf jeden Fall ausprobieren, vielen Dank für diesen Artikel! 🙂
ja bitteschön! Ist ganz nett damit ein Feedback zu bekommen.
Ich nutze dieses Tool auf meinem alten Raspberry Pi bereits mehrere Wochen und kann täglich beobachten wie mein Blog bei Google täglich aufsteigt.
Ein großes Lob an diese Anleitung und auch an das Tool. Man kann prima seine SEO Optimierungen prüfen, ich kann es wirklich nur weiterempfehlen. 🙂
Hallo Werner, vielen Dank für das Bereitstellen deines Wissens! Mittlerweile hat sich bei dem Tool offenbar etwas geändert: Ich kann es nur als DEB-Datei auf meinem Raspi installieren und ein Server wird hier offenbar gleich mitgeliefert. Das funktioniert bei mir alles nicht. Vermutlich weil ich ja schon einen lighttpd Server am laufen habe (für den PiHole). Gäbe es die Möglichkeit, dass du mir die eigentlichen Daten (die im Artikel erwähnte Zip-Datei) per E-Mail zusenden kannst? Ich brauche ja eben nur die Daten, die im WWW/HTML-Verzeichnis meines Webservers abgelegt werden. Zugegeben: Mit Linux kenne ich mich auch nicht so recht aus. Aber Grundbefehle wie Kopieren via sudo und so etwas bekomme ich hin.
Via Windows läuft das Tool sehr gut. Nur eben würde ich gerne mittels Cron jede Nacht einmal die Daten aktualisieren und mir eine feine Datenbank aufbauen. Der Raspberry ist dazu ja gut geeignet.
Viele Grüße
Thomas
Mein Anliegen hat sich erledigt: Die Sache läuft natürlich auch mit parallel installiertem Server. Man muss nur in der /etc/default/serposcope Datei den Pfad zum installierten Java ändern. Bei mir: JAVA_HOME=/usr/lib/jvm/jdk-8-oracle-arm32-vfp-hflt
Dann neustarten und es läuft alles.
Da die Abfragen stets sehr langsam erfolgen sollten (ansonsten sperrt einen Google), ist der Raspberry hier ideal: Bei mir tut er jede Nach über mehrere Stunden still und heimlich seinen Dienst und ich habe dann jeden Morgen die aktuellen Ergebnisse.