Dreambox – der Sat Receiver mit Linux
Seit längerer Zeit bin ich schon auf der suche nach einem neuen Receiver. Derzeit habe ich noch ein Gerät, welches noch nicht einmal HD fähig ist. Lange habe ich gesucht, doch nun bin ich auf die Dreambox von der Firma Dream Property gekommen. Die Dreambox ist ein Receiver, der unter dem freien Betriebssystem Linux läuft. Warum ich mich nun für den Kauf eines solchen Geräts entschlossen habe und was die Vorteile davon sind möchte ich euch in diesem Artikel erklären.
Meine Anforderungen
Nach langem überlegen und langer Recherche habe ich dann eine Liste der Dinge zusammengestellt, welche ich unbedingt haben möchte. Das sind:
- Aufnahmefunktion
ich möchte Filme auch aufnehmen können. Dabei möchte ich aber nicht eingeschränkt werden. Auch HD Programme sollen problemlos gespeichert werden können. - alle wichtigen Schnittstellen
um und auf bei einem Multimediagerät sind aktuelle Schnittstellen. Ein Muss sind da ein SAT Anschluss, Ethernet Port, USB Anschluss für eine externe Festplatte oder USB Stick, optischer Audio-Ausgang und natürlich HDMI. - HD
der Receiver muss auch HD Format abspielen können und auch HD Satellitenformat empfangen, darstellen und aufnehmen können. Auch bekannt als HD+. - ORF digital
da ich als Österreicher auch ORF empfangen möchte ist auch der Empfang von verschlüsselten Inhalten mit einer Digital-Sat-Karte notwendig. Deshalb braucht der Receiver unbedingt einen Kartenschacht. - freies System
ich möchte auch selber Plugins installieren können. Weiters ist es mir wichtig, dass ich auch von der Community entwickeltes Firmware beziehungsweise Betriebssystem installieren (flashen) kann. Das hat sich bereits bei Android Geräten bewährt um bewusste Einschränkungen in der Verwendung der Hardware zu umgehen. - große Community
weiters war mir wichtig, dass es eine große Entwickler-Community gibt, die auch in Foren aktiv ist.
Zieht man das alles in Betracht ist das Sortiment überraschend klein. Es gibt eine große Palette an Produkten die keinen HD Empfang unterstützen, keinen Kartenschacht zum Entschlüsseln verschlüsselten Formaten haben und viele zertifizierte Geräte sind oft ein Witz, da sie mehr oder weniger unbrauchbar werden, sobald sich ein Standard ändert. Ich möchte flexibel bleiben und mir nicht, falls zum Beispiel HD+ verschwindet, einen neuen Receiver kaufen zu müssen.
Dreambox – Receiver und Mediencenter in einem Gerät
Übrig blieben leider nur wenige Geräte, die für mich interessant waren. Die Dreambox Geräte waren dabei fast in allen möglichen Varianten dabei, mich hatte sofort das Modell Dreambox DM800 HD se V2 Satelliten Receiver fasziniert, welche von Anforderungen perfekt passte. Was mich schockierte war der Preis, doch leider ist der im Vergleich zum Nutzen sogar vertretbar. Vergleichsmodelle anderer Hersteller, welche aber zu starke Restriktionen hatten waren auch nur bedingt billiger. Also war der Impuls auf relativ groß, auf den Kauf Button zu klicken.
Nach dem Kauf
Nach dem Kauf wollte ich aber noch weiter recherchieren und meinen Kauf quasi rechtfertigen. Die Bewertungen sind auf allen möglichen Portalen extrem gut, wobei das kaum ein Kaufgrund ist, denn diese sind sowieso zu 90% gefälscht. Viel wichtiger war da die Erwähnung in Entwickler Foren, dort gibt es sehr viele, die sehr zufrieden sind und auch selber aktiv das System durch Plugins erweitern oder durch alternative Betriebssysteme die Hardware optimal ausnutzen. Von technischen Defekten keine Spur. Eine Aussage ist mir dabei in Erinnerung geblieben. Laut einem Forenbenutzer ist das Gerät „der Mercedes unter den Sat Receivern“.
Was kann das Gerät besser als die Konkurrenz?
Die Frage ist: braucht man das Gerät? Will man wirklich so viel Geld investieren? Das muss eigentlich jeder selbst entscheiden. Das tolle an der Dreambox ist einfach, dass man sie nicht so einfach mit einem Schild aller Funktionen mit einem anderen Gerät 1:1 vergleichen kann. Die ausgelieferte Hardware ist möglicherweise nicht das Geld wert, sehr wohl aber das System als ganzes. Es gibt unzählige zusätzliche Features die man sich hinzu installieren kann, Features von denen andere closed Source Receiver nur träumen können. Ein Beispiel ist das Programm Noad, mit dem man bei Aufnahmen automatisch Schnittmarken setzen lassen kann um so Werbung automatisiert zu entfernen oder zu überspringen. Das ist eine Funktion, welche kommerzielle Receiver nicht haben dürfen…naja aber es ist keineswegs illegal sich den Mist nicht ansehen zu müssen. Das ist nur ein Beispiel. Sobald ich das Gerät habe werde ich im Blog über weitere interessante Features berichten.
Abkehr vom Raspberry Pi?
Jeder der meinen Blog kennt wird sich womöglich Fragen ob ich mich nun vom Raspberry Pi als Mediencenter abwende. Schließlich habe ich bereits über dessen tollen Nutzen und Funktion mehr als ausführlich berichtet. Mediencenter ja, aber leider kann der Raspberry Pi derzeit noch keine Satellitensignale empfangen und umsetzen. Aber Linux ist Linux, auch auf einer besseren und kommerzielleren (gibt es das Wort?) Hardware.
Was ist eure Meinung dazu? Habt ihr mit dem Gerät schon Erfahrung? Oder seid ihr eventuell ganz einer anderen Meinung?
Ich habe nun schon einige Jahre dreamboxen, früher war es eine DM600 und danach eine DM800SE V1. Insgesamt bin auch wegen deinen genannten Gründe auf die dreambox gekommen, allerdings bin ich vor zwei Wochen zu VU+ gewechselt. Die Community ist ähnlich groß wie von dreambox, und auch die verfügbaren Plugins sich gleich, da beide Boxen auf Enigma2 aufbauen. Der Grund warum ich mir eine VU+ Solo2 gegönnt habe ich das deutlich bessere Preis/Leistungsverhältnis denn die solo2 hat einen eingebauten twin Tuner und einen deutlichen schnelleren Prozessor, der auch Echtzeit Transcodierung zulässt. Auch hbbtv ist rechenintensiv und wird von der solo2 besser gemeistert. Übrigens, die solo2 gibt es in der Schweiz für umgerechnet ca. 250€
Falls du es noch nicht weißt, für ORF brauchst du bei diesen Linux boxen auch nicht unbedingt eine karte.
hey danke für den Tipp. Ja das mit dem ORF und der Karte habe ich schon gelesen…
Hallo zusammen, danke für den Beitrag.
Wenn der raspi ja bereits als Medirncenter vorhanden ist, ist bestimmt auch ein Server verfügbar. Aus diesem Grund empfehle ich Dir mal TVheadend anzuschauen. Das deckt wohl alles ab – bis auf die Community. Leider ist es noch nicht so bekannt, aber das Ding ist läuft und läuft ohne irgendwelche Abstürze oder ähnliches.die erzeugten Dateien sind im MKV Container untergebracht und somit leicht im Netz zu streamen. Weiters gibts ein XBMC Plugin. Nun kommt es nur noch auf die Satkarte an. Untetstüztwirf was Linux hergibt.
Interessant. Danke für den Tipp. Oje, die TVheadend Webseite ist gerade im Wartungsmodus…werde mir das aber ansehen sobald diese wieder on ist.
Hallo und vielen Dank für deinen Beitrag. Damals startete ich ebenfalls mit der Dreambox. Da ich nach einer neueren Technik mit Twin Tunern sowie nach ein deutlich schnelleres Modell suchte, entschloss ich mich ebenfalls auf VU+ umzusteigen. Ich nutze seit knapp 2 Monaten den Solo 4 K Receiver und bin echt beeindruckt, welche Community dahinter steckt. Das Bild ist ebenfalls gestochen scharf und die Aufnahmen funktionieren einwandfrei.
Freue mich auf weitere Beiträge von dir!
Der 8000er ist der beste auf dem Markt leider zu teuer. Das die kleinen Brüder viele Mängel haben liegt wohl daran das Dream die nur als Alibi Geräte rausbringt. Auch was für den kleinen Man.
Spaß beiseite. Gute Linuxgeräte sind leider etwas teurer. Obwohl sie sehr oft keine CI Schächte haben.
Von dem VU+Duo habe ich nicht viel gehört scheint aber auch interessant zu sein. Ich glaube ich werde mir einen Linuxreceiver kaufen und dann meine Meinug bilden. Seit der D-Box ist es schon eine weile her.
Sehr guter und informativer Artikel für Einsteiger. Leider ist der Einstieg in Linux-Receiver für technisch nicht so versierter Personen ja eher nicht so doll. Mit der neuen Dreambox One soll sich das komplett ändern. Die größte Neuerung besteht darin, dass neben dem bekannten Linux Betriebssystem nun auch Android auf der Box vorhanden sein wird. Zudem wird die Box verglichen mit Ihren älteren Geschwistern deutlich günstiger sein.