Raspberry Pi Webminstats installieren
In diesem Artikel zeige ich euch wie ihr am Raspberry Pi Webminstats installiert und verwendet. Ich beziehe mich dabei auf die bereits erfolge Installation und Konfiguration von Webmin, diese ist die Voraussetzung damit Webminstats korrekt funktioniert.
Raspberry Pi Webminstats installieren
Ein Webserver läuft in einem Rechenzentrum, man hat üblicherweise keinen grafischen Desktop und keinen direkten Zugriff. Wie analysiert man nun, wann ein Prozess, ein Skript, ein Cron Aufruf zu lange dauert und wie erkennt man wie viel Systemressourcen verwendet werden? Ein hilfreiches Tool ist Webmin, das verlagert große Bereiche der Administration eines Linux Systems in eine Webapplikation. Stats ist ein Modul, welches Log Dateien grafisch darstellen kann und mit dem Webminstats Modul auch für Webmin verfügbar ist. Ich zeige euch wie ihr das Modul installiert und verwendet, am Beispiel eines Raspberry Pi. Die selbe Anleitung funktioniert auch auf einem Webserver, sofern man genug Rechte besitzt um die Software zu installieren.
Installation
Webminstats gibt es auf SourceForge zum Download. Das Modul kommt als gepacktes Archiv. Man kann dieses direkt über die Weboberfläche von Webmin installieren, auch vom Laptop im selben Netz. Das Archiv muss dafür aber bereits am Dateisystem vom Raspberry Pi liegen, man kann nicht wie bei anderen Diensten im Formular eine Datei auf den Server hochladen. Alles nötige dazu findet man unter Webmin -> Webmin-Konfiguration -> Webmin-Module.
Konfiguration
Das Modul ist unter dem Webmin Menü zu finden: System -> Historic System Statistics. Stats benötigt das rrdtool, ist dieses nicht installiert, dann erhält man folgende Fehlermeldung, wenn man auf den Menüpunkt klickt:
Can't locate RRDs.pm in @INC
Dieses Problem ist recht einfach zu lösen. Man benötigt nur folgendes Kommando:
sudo apt-get install rrdtool librrds-perl
Sobald rrdtool erfolgreich installiert ist funktioniert der neue Menüpunkt im Browser problemlos. Man erhält ein recht umfangreiches Menü mit allen Funktionen die das stats Plugin hinzugefügt hat.
Stats in der Praxis
Die Möglichkeiten die das keine Zusatzmodul bietet sind sehr umfangreich. Man kann alles mögliche visuell analysieren. Für den Raspberry Pi waren bei meinen Projekten immer die CPU, Memory und Services hilfreich, da konnte man gut erkennen welche Dienste zu welchen Zeiten den kleinen Rechner auslasten. Für Webserver ist das vermutlich ebenso interessant. Bei Servern kann man sehr gut die Firewall und den Netzwerk Traffic analysieren. Angriffe können damit gut erkannt und Engpässe bei dem Zugriff von außen schnell erkannt werden. Der große Vorteil von Stats gegenüber herkömmlicher Log-Analyse ist die Visualisierung des zeitlichen Verlaufs. So erkennt man recht schnell zu welchen Zeiten oft Auslastungen auftreten und ob diese einmaliger Natur waren.
Fazit
Wer eine umfangreiche Toolbox zur Administration seines Raspberry Pis benötigt, der sollte unbedingt Webmin mit dem Webminstats Modul verwenden. Das Stats Modul bietet eine gute Zusatzfunktion die das Arbeiten und Warten erleichtern. Einzige Kritik ist die zusätzliche Last die dieses Logging mit sich bringt. Je umfangreicher dieses ist, desto weniger Ressourcen bleiben für den Betrieb über. Webminstats braucht zwar nicht viel, gemessen an dem limitierten Ressourcen eines Raspberry Pis leider genug um andere Dienste zu beeinträchtigen. Das Stats Modul ist vor allem bei großen Webservern ein Mehrwert.