Raspberry Pi Dauerbetrieb mit PiUSV Plus
Nach langer Wartezeit ist nun endlich die PiUSV Plus, auch als CW2 oder PiUPS+ bekannt, auch bei mir angekommen. Der Weg dahin war ein langer und steiniger. Ich habe das Zusatzboard getestet und zeige euch wie es funktioniert und wie die gesamte Geschichte abgelaufen ist.
Raspberry Pi Dauerbetrieb mit PiUSV Plus
Der Raspberry Pi ist dank Linux und guter Hardware ein Rechner der sehr stabil und ausfallsicher läuft. Die größte Gefahr droht im aber, wenn er zu Hause läuft. Im Gegensatz zu einem Rechenzentrum haben Haushalte üblicherweise keinen Notstrom. Damit der Raspberry Pi auch bei Störungen im Stromnetz weiter läuft gibt es die PiUSV beziehungsweise nun die neue Version die PiUSV Plus. Alle Funktionen habe ich bereits in meinem Preview ausführlich beschrieben.
Ununterbrochen Pi
Das Board kommt ohne weiteres Zubehör. Ich habe für meinen Test das Akku Pack der PiUSV Version 1 angeschlossen. Falls man keinen passenden Akku hat kann man das Akku Pack beim Hersteller bestellen, oder gleich einen passenden 2200 mAh Akku. Das Board hat auf einer Seite alle Anschlüsse, auf der anderen Seite werden die GPIO Anschlüsse verlängert. Neben den Anschluss für den Micro USB Stecker der Spannungsversorgung (rechts) gibt es noch einen für den Anschluss des Akkus (Mitte) und eines externen Spannungslieferanten wie zum Beispiel eine Solaranlage (links). Die Spannung der Solaranlage kann zwischen +5V und +25V liegen.
Auf der Platine werden die verdeckten Status LED vom Pi kopiert, es gibt einen Schlitz auf der Platine damit man auch trotz USV die Pi Kamera anschließen und verwenden kann.
Erster Test
Der erste Test ist geglückt. Sobald man die primäre Stromversorgung zum Pi kappt läuft dieser mit der angeschlossenen Batterie weiter.
Software
Die Hardware wird durch ein Softwarepaket erweitert. Mit dem Pi UPS Monitor kann man den Pi vor Ende der Kapazität vom Akku sicher herunterfahren. Installiert wird diese folgendermaßen:
sudo dpkg -i piupsmin-0.8.deb
Die Software läuft als Daemon im Hintergrund. Man kann den Monitor selber konfigurieren. Beispielsweise kann man bei einem niedrigen Batteriestatus automatisiert ein Shutdown Skript laufen lassen, welches alle nötigen Sicherungen am Pi durchführt und diesen danach ordnungsgemäß herunterfährt. Somit sind Datenverluste quasi ausgeschlossen.
Lieferkatastrophe
Ich war bei den ersten dabei, welche die PiUSV Plus vorbestellt haben. Da ich bereits das Vorgängermodell für den Blog getestet hatte stand ich auf deren Newsletter Verteiler und nutzte den günstigen Vorbestellpreis. Meine Bestellbestätigung bekam ich am 19.08.2014. Die Lieferung sollte spätestens zu Beginn 2015 folgen.
Mehrere Monate nach der Bestellung war unklar, ob es noch zu einer Lieferung kommen wird. Tatsächlich habe ich selbst ganz darauf vergessen, obwohl der Rechnungsbetrag bereits bezahlt worden war. In einer Mail entschuldigte sich der Verkäufe für die Verzögerung. Als Grund wurde Probleme mit der Qualitätssicherung der in China produzierten Boards genannt. Offenbar waren die minder Qualität und Ersatz war nicht so leicht möglich. Als Entschädigung bekam ich die PiUSV ein zweites mal gratis zugestellt. Das Jahr 2015 über folgten mehrere Mail mit Infos über den Status und dass spätestens Jänner 2016 versendet wird.
Fazit
Trotz der großen Verzögerung ist das Zusatzboard auf jeden Fall zu empfehlen. Die zusätzliche Funktionen wie das Laden des Akkus über externe Quellen wie eine Solaranlage rentieren sich. Gerade weil man den Raspberry Pi nun auch gefahrlos rein über den Akku betreiben kann ist die PiUSV Plus für alle Projekte geeignet, bei denen man den Pi über Akkus mit Energie versorgt.
Was denkt ihr darüber? Habt ihr bereits Erfahrungen mit USV Anlagen?
Vielen Dank für deinen Test!
Ist es möglich den Pi auch ohne die Spannungsversorgung über microusb zu starten? Also direkt über den geladenen Akku? Ich habe folgende Situation zu lösen: Ich würde den Rechner gerne über einen Akku versorgen. Sobald der Akku die benötigte Energie nicht mehr liefern kann, soll der RPI heruntergefahren werden. Nun soll eine angeschlossene Solarzelle den Akku wieder vollladen. Ist das geschehen, soll der Pi wieder hochgefahren werden. Das ganze soll in einer Umgebung passieren in der ich keinen Zugriff auf das System habe, also quasi autonom. Ladezeiten und Laufzeiten sind nicht projektkritisch, also können auch ruhig länger bzw. kürzer sein.
Ich würde mich über eine Antwort freuen!
Gruß Oli
Theoretisch sollte das funktionieren! Das einzige Problem das ich sehe ist der Akku. Also meinen muss man einmal per Knopfdruck wieder anwerfen nachdem er einmal leer war. Das geht dann auch mit angeschlossener Solaranlage und auch wenn er nicht ganz voll ist. Müsstest mal googlen ob es so einen „intelligenten“ Akku gibt, der erst wenn er voll ist automatisch an das angeschlossene System die Spannung wieder freigibt…