Raspberry Pi – Noobs
Noobs, oder genauer gesagt New Out Of Box Software ist eine Zusammenstellung von Software für den Raspberry Pi. Ziel des Projekts war die Vereinfachung der Installation eines fertigen Systems. Noobs vereint viele Elemente die ich bereits gesondert beschrieben habe, so zum Beispiel die einfache Installation eines Betriebssystems ähnlich wie Berryboot. Mittlerweile werden sogar schon SD Karten mit Noobs verkauft.
Noobs
Ziel des Noobs Projekts war die Erstinstallation so einfach wie möglich zu gestalten. Das ist auch gelungen. Auf der offiziellen Raspberry Pi Seite stehen 2 Noobs Images zum Download bereit. Beide Versionen bieten die vollständige Nutzung aller gängigen Systeme für den Raspberry Pi. Das sind unter anderen:
- Raspbian (Debian Linux)
- Pidora (Fedora Linux)
- Raspbmc
- OpenElec
- ArchLinux
- RiscOS
Es gibt ein ca. 1,3 Gb großes Image mit der kompletten Sammlung an Betriebssystemen. Dabei werden alle Daten auf die SD Karte kopiert und man kann beim ersten Bootvorgang auswählen, welches System installiert werden soll. Dieses Image wird auch als offline Version bezeichnet. Zum anderen gibt es noch ein sehr kleines minimales Image, welches die selbe Funktionalität beinhaltet, jedoch werden die Systeme nicht auf die SD Karte kopiert, erste nach der Auswahl wird das Betriebssystem über das Netzwerk kopiert.
Vorteile
Das Noobs Image bietet einige Vorteile:
- Einfachheit
die Installation eines Betriebssystems ist durch die grafische Menüführung so einfach wie nie zuvor. Man kann kaum etwas falsch machen, die größte Hürde ist das kopieren der Daten auf die SD Karte (wobei die Anleitungen dazu sehr gut sind). Außer man kauft sich eine SD Karte auf der Noobs bereits installiert ist, dann fällt sogar diese Hürde weg. - Wiederherstellung
Noobs bietet die Möglichkeit sehr schnell und einfach ein bereits bestehende System durch ein anderes zu ersetzen. Man braucht dazu die SD Karte nicht einmal mehr aus dem Raspberry Pi entfernen. - Vorkonfiguriert
die Systeme sind zum größten Teil bereits vorkonfiguriert. Wählt man das korrekte Tastaturlayout und Sprache vor der Installation, dann sind diese auch bereits korrekt eingestellt. Außerdem wird auch zum Beispiel schon der ganze freie Platz als root Partition verwendet. - Zeitersparnis
so schnell wie mit Noobs hatte ich noch nie ein fertig konfiguriertes System am Raspberry Pi laufen.
Nachteile
Meiner Meinung nach gibt es aber auch ein paar Nachteile:
- Abstraktion
die ganzen manuellen Arbeiten der Einstellungen des Systems entfallen. Für viele Linux Freaks eine Katastrophe. Schließlich macht das ja den meisten Spaß. - Recovery
der Recovery Modus in dem einfach ein anderes System über das bereits installierte kopiert wird ist meiner Meinung nach eine Gefahr. Da sollte zumindest das Root Passwort des aktuellen Systems abgefragt werden.
Fazit
Noobs bietet auch ungeübten Linux Benutzern einen sehr einfachen Einstieg beim Raspberry Pi. Auch Experten freuen sich, denn das aufsetzen eines Systems war selten so einfach und schnell. Auch die Auswahlmöglichkeit des zu installierenden Systems ist eine gute Idee.
Ich hab auch noobs auf einer 4gb SD Karte installiert und mich letztendlich für raspian entschieden. Jetzt ist das System soweit eingerichtet und viele Dinge erledigt der raspi zu meiner vollen Zufriedenheit. Leider gibt es jetzt ein Problem: noobs braucht so viel Platz, dass ich raspian schon nicht mehr Problemlos updaten kann, weil die Karte voll ist. Und hier sehe ich den größten Nachteil von noobs: einfach mal sagen ich bleib jetzt bei dem Betriebssystem und brauche noobs nicht mehr funktioniert nicht.
Ich suche immer noch eine Lösung für einen Linuxanfänger, um den Speicherplatz frei zu geben und das System nicht neu aufzusetzen.
Mit lsblk kannst du dir die Partitionen auf der SD Karte ansehen und mit df -h die aktuell in deinem System verwendeten. Bei meiner 8 GB Karte gibt es 5 Partitionen, wobei 1,4 GB für die Daten von Noobs reserviert sind. Mein System hat somit nur ca. 6 GB zur Verfügung. Bei deiner 4 GB Speicherkarte sind das dementsprechend weniger.
Es wäre nun eine Möglichkeit die Datenpartition von Noobs zu formatieren und neu ins System einzuhängen, nur befürchte ich das hat negative Auswirkungen und dein System startet eventuell nicht mehr.
Ich denke die beste Lösung ist es, wenn du zuerst einmal ein Backup von deinem System erstellst: http://developer-blog.net/hardware/raspberry-pi-backup/. Dieses würde ich dann auf einer formatieren SD Karte einspielen. Das würde zwar nichts an der Partition ändern, jedoch könntest du dann die Root Partition um den freien Speicherplatz erweitern. Möglicherweise geht das sogar mit raspi-config.
Das Backup würde ich an deiner Stelle unbedingt machen, am besten du verwendest zum Wiederherstellen eine zweite SD Karte. Möglich ist alles, jedoch als Linuxanfänger relativ schwer! Am einfachsten wäre Daten zu löschen (und Programme deinstallieren) um Platz zu schaffen, aber das wäre keine Lösung sondern bringt dir nur Zeit bis das System wieder durch Logs und Updates voll wird. Ein Beispiel dafür ist sudo apt-get autoclean. Da kann man oft mehrere 100 MB freigeben die durch alte Kernelsources belegt sind. Bei meinem Pi hab ich jedoch nur einige KB damit bekommen.