Raspberry Pi 400 vorgestellt
Kürzlich wurde mit dem Raspberry Pi 400 ein neues Gerät in der Raspberry Pi Modellreihe vorgestellt. Anders als bisherige Modelle hat man es mit einem völlig neuem und trotzdem verdächtig bekannt wirkenden Konzept zu tun. Commodore 64 meets Raspberry Pi.
Raspberry Pi 400 vorgestellt
Die Idee ist nicht neu. Die ersten billigen Heimcomputer wie der bekannte Brotkasten (C64) kamen in Form einer großen Tastatur. In diesem Gehäuse fand man die Hauptplatine mit dem Prozessor, und dem Hauptspeicher. Ein externes Netzteil versorgte die Elektronik mit Strom. Zahlreiche Steckplätze stellten Schnittstellen für externe Peripherie wie Monitor (damals noch der Fernseher), Datasette oder Floppy-Disk Laufwerk zur Verfügung. Ersetzt man nun den C64 mit dem Raspberry Pi 4 und externe Peripherie mit USB Geräten jeglicher Art hat man den Raspberry Pi 400 vor sich!
Technische Details
Die technischen Details für den Raspberry Pi 400 orientieren sich am Raspberry Pi 4, wobei in diesem Gehäuse ein Board mit anderer Dimension eingebaut ist. D.h. es handelt sich um ein komplett anderes Board, was hinsichtlich der Temperaturprobleme beim Raspberry Pi 4 auch sinnvoll ist. Folgende wichtige Eckpunkte hat das Board:
- Prozessor: Broadcom BCM2711 quad-core Cortex-A72 (ARM v8) 64-bit SoC @ 1.8GHz
- RAM: 4GB LPDDR4-3200, es gibt keine anderen Versionen
- Peripherie: Dual-band (2.4GHz and 5.0GHz) IEEE 802.11b/g/n/ac
wireless LAN, Bluetooth 5.0, BLE
Gigabit Ethernet
2 × USB 3.0 and 1 × USB 2.0 ports
Die Schnittstellen sind auf dem Board alle auf die Rückseite des Gehäuses (der Tastatur) ausgerichtet. So auch die 40-Pins der GPIO Schnittstelle. Interessantes Detail sind die beiden Micro-HDMI Ausgänge über der man 2 Bildschirme gleichzeitig verwenden kann. 3 USB Ausgänge sollte reichen, schließlich spart man sich die Tastatur.
Idee aus der Schublade?
Das Konzept klingt genial und tatsächlich gab es vor Jahren Bastler die die originale Raspberry Pi Tastatur durch einen internen Raspberry Pi Zero erweiterten. Es war damit nur logisch, so etwas auch zu konstruieren und zu verkaufen. Dass es nun tatsächlich passiert und der Rechner mit einem leistungsfähigen Raspberry Pi 4 Board bestückt ist erfreut jeden Raspberry Pi Fan.
Kritik
Ohne das Gerät getestet zu haben kann ich bereits eine Kritik nennen. Ich habe die originale Raspberry Pi Tastatur zuhause und verwende diese zwar immer wieder, weil sie klein und kompakt ist. Schreiben oder gar programmieren möchte ich darauf allerdings nicht, da die Tasten viel zu hart sind und die Ergonomie einer so kleinen Tastatur in der Bauform katastrophal ist. Bei längeren Eingaben schmerzen mir regelrecht die Hände.
Fazit
Als Retro Fan und Besitzer mehrere Commodore Rechner (C64, Amiga 500, Amiga 1200, …) bin ich begeistert. Der Raspberry Pi 400 mit Retropie wäre meiner Meinung ein der bessere Mini-C64 oder ähnliches. Tatsächlich erinnert das Gerät sehr stark an den Charme der ersten Heimcomputer, obwohl das mögliche Einsatzgebiet als leistungsschwacher Office Rechner oder Schulrechner natürlich ganz anders geartet ist. Naja, damals brauchen wir aber auch den Commodor 64 zum Hausaufgaben machen für die Schule…oder etwa nicht?
Was haltest du von dem Gerät? Würdest du dir den kompakten Rechner kaufen?
sehr interessant, danke…