Raspberry Pi Tablet DIY
Was man mit dem Raspberry Pi alles machen kann zeigt ein findiger Bastler namens Michael Castor. Er hat mit dem Raspberry Pi und zusätzlichen Komponenten und etwas Bastelarbeit ein Tablet gebastelt. Neben einer Batterie für den Betrieb hat es auch einen 10 Inch großes Touchdisplay, also eine Bilddiagonale von 25 cm.
Das DIV Raspberry Pi Tablet
Die Frage die sich jedem findigen Bastler stellt ist: Was benötige ich alles um mir selber auch so ein Raspberry Pi Tablet zu bauen? Und vielleicht noch wichtiger: Was wird das ganze kosten? Im folgenden will ich aufzählen welche Teile alle nötig sind um mit der Konstruktion zu beginnen.
Der Akku
Ein Tablet ist ein mobiles Gerät und da der Raspberry Pi normalerweise nur über die Stromversorgung eines Micro USB Steckers mit Strom versorgt werden kann stehen wir bereits vor dem ersten Problem. Wir benötigen einen Akku, welchen man am Raspberry Pi anstecken kann, der aber gleichzeitig über eine übliche Schnittstelle wie USB geladen werden kann. Schließlich soll es ja keinen Unterschied zu handelsüblichen Tablets geben. Der Akku soll eine große Kapazität haben (ab 10 Ah) und auch sehr flach sein, schließlich muss er ins Gehäuse passen. Ein passender wäre diese Powerbank.
Schnittstellen
Das Tablet soll voll funktionstüchtig sein, also braucht es nach außen auch Schnittstellen. Damit man gegenüber handelsüblichen mobilen Geräten nicht schlechter fährt braucht man:
- WLAN
einen der beiden USB Ports verwenden wir gleich mal für das WLAN. Der mini USB Wlan Stick von Edimax hat sich bewährt, wie ich bereits in mehreren Artikeln geschrieben habe. - USB Stecker
da der Raspberry Pi maximal 2 USB Ports hat brauchen wir für eine ordentliche Funktionalität einen aktiven USB Hub. Diese sind schon sehr günstig zu bekommen, man kann sie also auch zerlegen. - Audio Ausgang
den 3,5 Klinkenstecker für die Audioausgabe kann man auch sehr einfach über eine Verlängerung an den Rand des Gehäuses verlängern und sogar beliebig platzieren. - HDMI Ausgang
auch den HDMI Ausgang kann man sehr einfach durch eine HDMI Verlängerung beliebig am Gehäuse platzieren.
Der Touchscreen
Billige Touchscreens findet man bei Elektronikhändler. Beliebt sind diese fürs Auto als Monitor für Navigationssysteme oder zur Unterhaltung für die Rückbank. Beim Kauf muss man auf 2 wesentliche Dinge acht geben:
- Stromversorgung
Auto Elektronik wird in der Regel mit 20 Volt betrieben und ist in diesem Fall für uns nicht sinnvoll. Es gibt aber Monitore, die kann man mit geringer Veränderung auch mit 5 Volt mit einem USB Stick betreiben. Findet mal also keinen USB Touchscreen kann man auch einen umbauen. Anleitungen dafür gibt es auch in diversen Blogs. - Kompatibilität
der Monitor muss mit dem Raspberry Pi betrieben werden können. Monitore verwenden dafür in der Regel HDMI oder den Video Ausgang. Für die Touchfunktionalität benötigt man aber auch den Datenaustausch, welcher am einfachsten über die GPIO Schnittstelle funktioniert.
Das Gehäuse
Das um und auf ist das Gehäuse. Das Raspberry Pi Tablet hat spezielle Anforderungen und deshalb bleibt eigentlich keine Wahl und man muss das Gehäuse speziell für dieses Projekt konstruieren. Für das so genannte PiPad hat der Entwickler ein Gehäuse aus Holz gebastelt. Wie man so etwas macht wird auf der Flickr Seite des Projekts in Bildern Schritt für Schritt demonstriert. Man kann sich davon inspirieren lassen, sollte aber sein eigenes Design erstellen!
Fazit
Mit etwas Investitionskapital, Zeit und etwas handwerklichen Geschick kann man sich ein eigenes Raspberry Pi Tablet basteln.
Vorteile
- Sinnvolle Freizeitbeschäftigung
- individuelles Tablet
- Erweiterbarkeit (zB mit USB Dongle mit SIM Karte für GSM, USB Stick als Speichererweiterung, …)
- modulares System (defekte Teile lassen sich einfach austauschen)
Nachteile
- Limits durch Raspberry Pi (Prozessorgeschwindigkeit, Betriebssystem)
- Know How muss bereits vorhanden sein
- teurere Einzelkomponenten
- Funktionsumfang anders als bei richtigen Tablets
Auf jeden Fall ist der Bau eines eigenen Tablets möglich, nicht sehr teuer und vor allem sehr lehrreich. Mit genug Zeit und Kreativität lässt sich so ein tolles Projekt verwirklichen.