Neuer Rasberry Pi am Pi Tag vorgestellt
Heute am Pi Tag (3.14.) hat die Pi Foundation mit dem Raspberry Pi 3 Modell B+ nun erneut einen weiteres günstiges Raspberry Pi Board vorgestellt. Es ist zudem auch bereits bei den größeren Händlern ab sofort verfügbar. Ich habe mir angesehen was er kann und was man sich als Kunde erhoffen darf.
Neuer Rasberry Pi am Pi Tag vorgestellt
Ganz anders als bei Apple oder Samsung wird der Raspberry Pi eigentlich immer kurzfristig und für die meisten überraschend präsentiert. Es gibt für eine eben solche Präsentation wohl kein besseres Datum als der heutige Pi Tag. Der Name stammt von der amerikanischen Schreibweise des Datums, also 3.14 und der Punkt als Dezimaltrennung. Die technischen Änderungen erlauben noch keinen Versionssprung zum Raspberry Pi 4. Das Board ist das selbe, einzig an den Teilen wurden Verbesserungen gemacht. Dieses Modell ersetzt nun das vorangegangene Raspberry Pi 3 Modell bei den Händlern zum selben Preis.
Das ist neu
Die technischen Eckpunkte sehen wie folgt aus:
- CPU
Herz der Platine ist nun eine 1.4 GHz starke 64bit Quad-Code ARM Cortex A53 CPU. Das sind auf dem Papier 200 MHz mehr Leistung. - WLAN / Bluetooth
Der WLAN / Bluetooth Chip erhält ein Versionsupgrade und bietet nun den 802.11ac WLAN Standard und Bluetooth 4.2. Es kommt der Cypress CYW43455 Chip zum Einsatz. - Power-over-Ethernet
Von nun an soll es über eine zusätzliches PoE HAT möglich sein den Raspberry Pi 3 direkt über das LAN Netzwerk mit Strom zu versorgen. - Schnelleres LAN
durch ein Upgrade des USB Hubs und des Ethernet Controllers sind nun bessere Geschwindigkeiten beim LAN Netzwerk möglich (USB und Ethernet teilen sich den Bus). - verbessertes Ethernet und USB booten
das booten vom Raspberry Pi über LAN oder einer USB Schnittstelle (z.B. vom USB Stick) soll nun besser funktionieren. - verbesserte Wärmeentwicklung
dank eines verbesserten Power Managements soll nun eine gleichmäßigere Wärmeentwicklung am Board möglich sein. Bis 70°C sind die vollen Ressourcen der CPU verfügbar, darüber wird auf 1.2 GHz gedrosselt.
Bewertung
Laut den ersten Fakten scheint das Board nur minimal weiterentwickelt worden zu sein. Ob das für dich als User ein Kaufgrund ist? Fassen wir Pro und Contra zusammen:
Pro:
- mehr Leistung
eine schnellere CPU und schnelleres Netzwerk sind immer gut. Das Upgrade ist jedoch nicht wirklich groß. Am meisten profitieren jene Nutzer, die den Pi beispielsweise als Fileserver oder private Cloud nutzen vom Netzwerk. Die zusätzliche Leistung der CPU könnte stark beanspruchte Pis etwas entlasten. - Power-over-Ethernet
vermutlich die wichtigste Neuerung. Je nachdem wie das neue PoE HAT für den Pi aussehen wird und wie viel es kostet könnte bestimmte Aufgaben verbessern. Gerade bei business Anwendungen werden Techniker erfreut sein keine defekten Netzteile mehr tauschen zu müssen. Das macht zudem auch die Kosten für große Anlagen deutlich günstiger, sind ja gerade Netzteile nicht unbedingt billig. - Wille der Community
die Änderungen wurden von der Community schon lange gefordert und viele User wird das hoffentlich freuen.
Contra:
- Upgrade
die Entwicklung der einzelnen Komponenten (WLAN/Bluetooth Schnittstelle, CPU)… passiert hauptsächlich für die Entwicklung am mobilen Markt. Durch dessen Massenproduktion ist das upgedatete Board nun vermutlich günstiger, als würde man die alte Version weiter produzieren. - RAM
an wichtigen Ecken ändert sich nichts. Der RAM Baustein bleibt mit 1 GB der selbe. Warum? Weil gerade der RAM in dieser Ausführung das teuerste am Board ist. Ein Handy mit doppelt so viel RAM kostet auch gleich ordentlich viel mehr. Da war für den selben Preis nichts zu machen. - keine Innovation
Fazit
Der neue Raspbery Pi Modell B+ ist ein Upgrade des alten Boards. Einige Wünsche der User wurden erfüllt, der Pi kann in dieser Ausführung einige Spezialaufgaben besser erledigen. Für mich ist der Betrieb über die Spannung aus dem LAN Kabel am interessantesten. Ermöglicht es doch einige gut Verbesserungen für den headless Einsatz (Server im Datencenter, Sicherheitskamera, …). Sofern man nicht einen speziellen Vorteil ziehen kann ist der Kauf der neuen Version nicht zu empfehlen – sofern man bereits einen Raspberry Pi 3 nutzt und keinen 2. benötigt.
Was denkt ihr? Würdet ihr euch den neunen Raspberry Pi sofort kaufen?
Bezüglich mehr RAM. Es ist vermehrt zu lesen gewesen dass mehr als 1 GB Arbeitsspeicher wegen dem VideoCore nicht möglich sind.
Außerdem wird man sich für den Pi 4 einen anderen Prozessorhersteller suchen und somit weg von Broadcomm