Raspberry Pi Modell B+
Ganz still und heimlich wurde mit einem Blogartikel auf raspberrypi.org eine neue überarbeitete Version des Raspberry Pi Mini Computers vorgestellt. Dabei ist die Platine nahezu unverändert geblieben, es wurden aber einige kleine Verbesserungen hinzugefügt. Am augenscheinlichsten ist auf den ersten Blick die Erhöhung der USB Ports auf 4 Stecker.
Raspberry Pi Modell B+ vorgestellt
Nachdem der Raspberry Pi bereits über 3 Millionen mal verkauft wurde gibt es nun die erste richtige Verbesserung. Der Hersteller hat zwar keine Version 2.0 präsentiert, welche ja schon von zahlreichen Benutzern gefordert wurde, das verbesserte Anfangsmodell ist aber schon ein guter Anfang. Das neue Modell: Raspberry Pi Model B+ kann übrigens schon online gekauft beziehungsweise bestellt werden. Was ist nun alles neu?
Die neue Hardware vom Raspberry Pi Modell B+ im Detail
Die Platine hat folgende zusätzliche beziehungsweise neue Eigenschaften:
- 2 zusätzliche USB Ports
viele Benutzer wünschen sich schon seit langem zusätzliche USB Ports. Ich kann das nicht verstehen. Ich habe mehrere Raspberry Pis im Einsatz und verwende bei keinem beide USB Ports. Beide benötige ich nur, wenn ich Maus und Tastatur gleichzeitig anschließe. Üblicherweise nur zum erstmaligen Konfigurieren. - 40 GPIO Pins
das ist meiner Meinung nach die beste Erweiterung. 26 Ports klingt viel, wenn man aber damit wirklich effektiv arbeiten will und mehrere Sensoren anschließt stößt man schnell an seine grenzen. Die zusätzlichen Ports sind somit perfekt für Bastler! - Micro SD Kartenschacht
ein strittiger Punkt. Der SD Kartenschacht war die größte Schwachstelle vom Raspberry Pi. Oft brach diese, ich habe darüber berichtet. Die Micro SD Karte ist kleiner, steht nicht hervor und bietet weniger Gefahr für Schäden. Die großen SD Karten (wobei groß relativ ist im Vergleich zu Disketten oder CDs) waren meiner Meinung nach von der Größe genau richtig. - geringerer Stromverbrauch
statt 750 mAh benötigt der Pi nun nur noch 600 mAh. Finanziell macht das bei einem Dauerbetrieb kaum einen Unterschied. Niedrigerer Verbrauch ist immer eine gute Idee, wenn diese nicht auf Kosten der Stabilität vom System erkauft wird. - verbesserte Audioausgabe
in meinem Artikel zur Sprachausgabe vom Raspberry Pi habe ich bereits angemerkt, dass die Audioausgabe Probleme macht. Dieses Update ist sehr sinnvoll für alle Projekte die diese Audioausgabe verwenden. - 4 Löcher zu besseren Montage
das Vorgängermodell hatte bereits 2 Löcher zur Montage. Das war gut, jedoch war die Montage recht dürftig. Mit den 4 Löchern kann man nun den Raspberry Pi für den professionellen Einsatz bei Kundensystemen (zB im Kaufhaus) perfekt anbringen.
Die Performance
Die Fangemeinde vom Raspberry Pi hofft schon seit langem, dass der Pi auch endlich ein Update bei Prozessorgeschwindigkeit und RAM Speicher bekommt. Bei dieser neuen Version bleibt aber alles beim alten! Nach wie vor kommt ein, mit 700 MHz getakteter ARM Prozessor zum Einsatz. Der Hauptspeicher ist weiterhin zwischen System und Grafikkarte geteilt und hat gerade mal 512 MB. Wer also hofft endlich mehr Rechenpower zu haben, der wird leider enttäuscht.
Die Kosten
Das neue Raspberry Pi Modell B+ kostet genau so viel wie das alter Model B, das heißt der Pi bleibt auch weiterhin ein sehr günstiger Mini Computer und bleibt somit das perfekte Objekt für Bastler.
Fazit
Ich sollte mich über das neue Update der Hardware freuen. Mehr GPIO Pins, bessere Audioausgabe, noch geringerer Stromverbrauch, mehr USB Stecker… das klingt alles sehr gut. ABER: für meine Projekte ist vor allem eines wichtig: Prozessorleistung und Hauptspeicher. Leider hat mich das Update dahingehend völlig enttäuscht. Ich frage mich also: Warum sollte ich mir das neue Modell kaufen? Wenn man jetzt nicht unbedingt mehr als 2 UBS Stecker oder über 26 GPIO Pins benötigt der kann geduldig weiter auf eine Version 2.0 des Raspberry Pis warten. Trotz der geringen Kosten würde sich der Kauf vom Raspberry Pi Modell B+ kaum lohnen.