Raspberry Pi Darknet – Teil 1
Raspberry Pi Darknet klingt als Titel des Artikel schon sehr mysteriös. Ich zeige euch was das Darknet ist, wie man dorthin kommt und wie man den Raspberry Pi als Darknet Router einsetzen kann. Doch beginnen wir zuerst mit den Basics!
Raspberry Pi Darknet
Der Begriff „Darknet“ klingt zugleich interessant und mysteriös. In jedem Fall wird er oft mit einem illegalen und kriminellen Kontext in Verbindung gebracht. Eine sehr neutrale Beschreibung findet sich auf Wikipedia. Dort wird Darknet als ein Peer-to-Peer Netzwerk beschrieben. Tatsächlich ist es so, dass es nicht nur ein Darknet gibt, sondern beliebig viele. Einige Beispiele:
- Tor
ist wohl das bekannteste Darknet überhaupt und wir auch offiziell von Oppositionsbewegungen in diversen Regime kontrollierten Ländern verwendet. Besonders interessant ist, dass es sogar einen eigenen Onion Browser für Tor gibt. Außerdem gibt es Software für mobile Android Geräte. Als Toplevel Domainendung wird .onion verwendet. - i2p
das i2p Darknet ist nicht ganz so bekannt, bietet aber auch interessante Funktionen an. Besonders die dreifach verschlüsselte Kommunikation bietet eine enorme Sicherheit. Vom Gefühl her ist das i2p Netzwerk noch um einiges langsamer als Tor, das liegt aber vermutlich hauptsächlich daran, dass dieses noch nicht von so vielen Benutzern verwendet wird. Zur Datenübertragung wird iMule verwendet und zur verschlüsselten Email Kommunikation I2P-Bote. Für Kurznachrichten stehen mehrere Programme zur Verfügung, Beispiele sind: IRC (über eigene i2p Server) und I2P-Messenger. I2P Webseiten erkennt man an der .i2p Toplevel Domainendung. Diese Seiten können nur über einen aktiven I2P Router angezeigt werden! - GNUNet
es gibt auch ein unter der GNU Lizenz stehendes Darknet. Bei diesem sind die Webseiten über die Toplevel Domainendung .gnu erreichbar. Wie die beiden anderen Darknets ist das GUNet auch ein dezentrales Peer-to-Peer Netzwerk.
Technisch gesehen sind Darknet Netzwerke dezentral geregelt. Das heißt es gibt keine zentralen Knotenpunkte, die Kommunikation verläuft über einen beliebigen Pfad durchs Netz. Anders als beim Internet wird somit die Überwachung schwieriger. Bei kluger Verteilung der Kommunikation, IP Adressen Verschleierung und Verschlüsselung ist es einem Überwacher quasi unmöglich diese Kommunikation zu überwachen. Das ist auch der Grund, warum Menschen die verfolgt werden oder generell kriminelle Handlungen vorhaben lieber auf das Darknet setzen als auf das herkömmliche Internet. Die Benutzung des Darknets ist an sich nicht illegal und macht in manchen Anwendungsfällen sogar Sinn, man denke an ein Firmen internes Netzwerk.
Im Darknet surfen
Surfen im Darknet unterscheidet sich etwas vom normalen Internet. In den Peer-to-Peer Netzwerken gibt es keine Suchmaschinen. Im besten Fall findet man Verzeichnisse mit Seiten die angesteuert werden können. Genau so war auch das Internet in seiner Urform. Außerdem brauchte man sich damals auch keine Sorgen machen wer aller Daten sammelt und wofür diese verwendet werden. Auch im Darknet gibt es Angebote die man kostenpflichtig annehmen kann oder gar ganze Online Shops. Als Zahlart hat sich durch die verbundene Anonymität die Bitcoins etabliert die quasi immer und überall gerne genommen werden. Wer noch Bitcoins benötigt sollte sich meinen Artikel über das Bitcoin Mining durchlesen.
Raspberry Pi Router
Raspberry Pi Darknet verwandelt einen Rasbperry Pi in einen Router um im Darknet zu surfen. Je nach Darknet benötigt man eine andere Software. Im nächsten Artikel zeige ich euch wie ihr den Raspberry Pi zum Darknet Router für das i2p Netzwerk konfiguriert.
Fazit
Das Darknet ist das Internet in seiner Urform ohne Suchmaschinen wie Google und ohne die Gefahr ständig irgend jemanden Informationen über seine Vorlieben, Kaufverhalten oder Freundeskreis preisgeben zu müssen. Im Raspberry Pi Darknet Projekt zeige ich euch wie man mit Hilfe vom Pi die Kommunikation mit sicheren Peer-to-Peer Netzwerken realisiert.
Welche Erfahrungen habt ihr im Darknet gemacht? Welche Seiten sind empfehlenswert?