Raspberry Pi Pico
Der Raspberry Pi Pico ist da! Ich habe mir die Spezifikation des neuesten Raspberry Pi angesehen und überlegt in welchen Projekte der seine großen Brüder und Schwestern ersetzten können wird. Der Mini Mini-Computer ist zu einem Kampfpreis verfügbar und auch von mir bereits vorbestellt.
Raspberry Pi Pico
Der Raspberry Pi Pico sollte eigentlich Micro heißen, denn er ist der erste Raspberry Pi Micro Controller. Anders als bei den anderen Modellen läuft darauf kein ressourcenhungriges Betriebssystem. Der Pico ist für den Einsatz in Schaltungen ausgelegt und wird das Maker-Herz höher schlagen lassen. Für ca. 4€ hat nun nicht einmal der Schüler ohne Taschengeld eine Ausrede, den Pico kann sich wirklich jeder leisten. Also jetzt kaufen, lernen und basteln!
Spezifikation
Die technischen Details lesen sich bereits sehr interessant:
- Dual-Core ARM Cortex-M0+ mit 133MHz
- 264 kB RAM
- 2MB Flash Speicher (bis zu 16 MB möglich)
- 30 GPIO Pins, 4 davon verstehen analogen Input
- 2 UARTs, 2 SPI und 2 I2C Controller
- 16 × PWM Kanäle
- USB 1.1 Controller
Auf dem Board findet man noch einen Hardware Button und eine LED die angesteuert werden kann.
Im Vergleich zum Raspberry Pi 4 oder irgend einem anderen Modell lächerlich. Im Vergleich zu einem direkten Konkurrenten wie dem Arduino Nano oder dem ESP 8266 extrem stark. Der Nano hat 20 MHz, 2 kB RAM und 32 kB Flash Speicher. Dadurch ergeben sich für Projekte in denen der Nano zu klein dimensioniert ist neue Möglichkeiten.
Einsatzbereiche
Von der Größe und dem gedachten Einsatzbereich ist der Raspberry Pi Pico ein direkter Konkurrent für den beliebten Arduino Nano. Der Arduino war für Schaltungen die schnellere, günstigere und beliebtere Alternative. Man musste kein Betriebssystem konfigurieren, keine SD Karte erstellen und sich nicht mit Administration beschäftigen. Den Arduino verkabeln, per USB vom PC oder Laptop aus programmieren und schon läuft der Code so lange dieser Spannung hat. Da diese kleine Platine so günstig war konnte man damit auch schnell und einfach kommerzielle Produkte auf den Markt bringen. Ein lukratives Geschäft, das hat offenbar auch die Raspberry Pi Foundation erkannt. Der Raspberry Pi kommt bereits in vielen automatisierten Bereichen zum Einsatz, ist aber oft zu überdimensioniert.
Entwicklung
Die offizielle Dokumentation ist ein Highlight vom Raspberry Pi Pico. Dort erfährt man alle Details zur neuen Hardware und wie man diese für eigene Boards und Schaltungen nutzt. Aus Sicht von Software-Entwickler stehen mit einem C/C++ SDK und einer Python SDK Bibliotheken für zwei beliebte Sprachen zur Verfügung. Ich bin gespannt in wie weit sich Micro-Python im Micro Controller Bereich gegenüber C durchsetzt. Für Raspberry Pi Maker die bereits intensiv mit Python arbeiten ist der Umstieg deshalb kein Problem.
Fazit
Der Raspberry Pi Pico ist der günstigste Raspberry Pi und wird vermutlich recht bald in sehr hoher Stückzahl verkauft werden. Er hat das Potential in einem Marktsegment Fuß zu fassen in dem aktuell der Arduino Nano und dessen Klone den Markt anführen. Ich bin schon auf meinen gespannt und das erste Projekt. Leider kommt es aktuell nach Europa wegen dem Brexit zu Verzögerungen bei der Lieferung.