Python 3 – Programmieren für Einsteiger
Das Fachbuch Python 3 – Programmieren für Einsteiger richtet sich an Leser die erste Schritte in der Programmierung unter der aktuellen Python Version wagen. Ich habe mir das Buch näher angesehen und berichte euch über meine Erfahrungen. Erfahrt warum ich glaube, dass der Autor nach Wörter bezahlt wurde.
Python 3 – Programmieren für Einsteiger
Dieses Fachbuch richtet sich an blutige Anfänger. In 15 Kapitel lehrt der Auto Michael Bonacina den interessierten Leser von Grund auf die aktuelle Version der Programmiersprache Python 3.7. Anders als bei anderen Fachbüchern wird der Autor nicht vorgestellt, über dessen Qualifikation bekommt man keine Details. Nähere Informationen zum Buch, eine Leseprobe und den Quellcode findet man auf der Webseite des BMU Verlags. Von dort kann man das Buch sowohl als e-Book, als Taschenbuch oder auch als Hard-Cover bestellen.
Inhalt
Gestartet wird mit der Installation von Python. Man bekommt Informationen über das Programm, der Sprache und es wird gezeigt wie man in wenigen Schritten selber am Windows System loslegt. Es wird zwar erwähnt, dass man auch auf MacOS und Linux arbeiten kann, aber nicht genau wie. Für Anfänger ist das durchaus ok, sofern diese Windows nutzen. Linux und MacOS Benutzer werden enttäuscht.
Das Buch startet ohne einem „Hello World“ Programm. Man beginnt im interaktiven Interpreter Rechenaufgaben zu lösen und Text auszugeben. Wenn man viele Einsteiger Bücher kennt ist das sehr erfrischend. Aufbauend darauf geht es dann ans entwickeln über Source Code. Anders als bei anderen Büchern wird nicht lange über IDEs gesprochen. Es wird zwar die Geany IDE erwähnt, es gibt jedoch keine Einführung. Man bekommt nur mit: speichere die Datei als *.py ab und ruft diese aus der Kommandozeile auf.
Wie bei Büchern für Einsteiger üblich wird danach in den Kapiteln Thema für Thema besprochen. Von Variablen zu Datenstrukturen, von Eintscheidungen zu Schleifen und von Funktionen zu Modulen.
Spannend wird es dann bei der Objektorientierung. Bei diesen Konzepten trennt sich üblicherweise Spreu von Weizen. Man merkt dem Autor die Kompetenz an, denn ab diesem Kapitel nimmt der Umfang der Source Code Beispiele zu.
In weiterführenden Themen wird dann noch die Datenspeicherung erklärt und wie man grafische Programme (Fenster und Dialoge) erstellt. Im letzten Kapitel folgt noch ein größeres Beispielprojekt, welches den Einsatz der Sprache in einem umfangreicheren Programm zeigt.
Lernerfolg messen
Ab dem vierten Kapitel gibt es am Ende immer Übungsaufgaben. In denen soll der Leser die neu gewonnenen Informationen praktisch umsetzen. Lösungen dazu gibt es sowohl zum Download als auch mit Screenshots und Listings von Beispielimplementierungen. Als Leser sollte man so gut einschätzen können ob man das Kapitel verstanden hat.
Meine Meinung
Text und Stil
Die erste Hälfte des Buches ist meiner Meinung nach schwer verständlich geschrieben. Der Autor verstrickt sich in den längeren Erklärungstexten in viel zu vielen Details und beginnt zu schwafeln. Oft wird eine Tatsache die man in einem Satz hätte erklären können auf 1,5 Seiten Text ausgewälzt. Fast jeder zweite Satz ist im passiv geschrieben und es gibt viele sinnlose Satzkonstrukte. Der Autor macht sich nicht die Mühe den Leser direkt anzusprechen und diesen an die Hand zu nehmen. Man hat immer das Gefühl, der Autor musste so viele Wörter wie möglich unterbringen um die leeren Seiten irgendwie zu füllen. Der thematische Aufbau der Kapitel und die Beispiele sind durchaus passend, technisch scheint der Autor Ahnung zu haben. Gefühlt wird der Stil ab dem Kapitel über die Objektorientierung besser. Es gibt mehr Quellcode und kürzere, dafür präzisere Beschreibungstexte.
Layout
Das Layout vom Buch hat mir gefallen. Der Source Code ist gegenüber des normalen Fließtexts gut abgehoben. Es gibt zahlreiche Erklärungsboxen die durch den grauen Hintergrund hervorstechen und klug platziert sind. Weiters gibt es viele Screenshots die Ausgaben richtig abbilden. Leider sehen viele der Screenshots schlampig gemacht aus, die meisten haben einen Pixel breiten Rand vom Hintergrund:
Mittlerweile gibt es zig Gratisprogramme mit denen man Screenshots von geöffneten Fenstern machen kann. Man muss diese nicht über einen Auswahlrahmen Pixel genau treffen. Und falls man doch den Bereich manuell wählt kann man diesen mit einem Grafikprogramm nachher bearbeiten. Wenn ich so für meinen Blog arbeite ist das schon schlimm, aber bei einem kommerziell erhältlichen Fachbuch erwarte ich mir Qualität.
Fazit
Ich hätte das Buch nach den ersten Kapiteln fast aufgegeben zu lesen. Ein Buch für Einsteiger sollte für den Leser ein Abenteuer sein. Ich erwarte mir, dass die Faszination vom Programmieren weitergegeben wird und das Leser vom ersten Satz weg dafür begeistert wird. Der Leser (der Kunde!) hat schließlich Geld ausgegeben um in einem Fachbuch eine Sprache zu lernen. Es gibt viele Dokumentationen für Einsteiger die besser und gratis verfügbar sind. Zugute halten kann man dem Buch jedoch, dass es vergleichsweise günstig ist. Sieht man von den mir genannten Mängeln ab, kann man damit durchaus Python lernen.
Falls du nun Lust bekommen hast, das Buch aber nicht kaufen willst, dann schreib einfach einen netten Kommentar. Der BMU Verlag verschenkt ein Exemplar des Buches an einen meiner Leser.
Warum willst du Python 3 lernen? Wozu brauchst du das Wissen?
Das wär das ideale Buch für den Urlaub am Strand. Mit Python baue ich mir eine eigene Wetterstation.
Ich kenne das Buch nicht, aber ich habe zum Einstieg Head First Python gelesen, welches ich nur wärmstens empfehlen kann. Gerade wegen der abwechslungsreichen und interessanten Schreibweise, auch hier gibt es kein „Hello World“ Programm und Schleifen kommen erst relativ spät vor.
Python lernen steht schon länger auf dem Zettel…
…aber bisher gab es immer etwas wichtigeres zu erledigen 😉
Vielleicht baut ein Buch den entsprechenden Druck auf!
zur Info: das Gewinnspiel ist beendet. Unter den 5 Teilnehmern (3 hier im Blog und 2 auf Twitter) wurde Michel als Gewinner gezogen. Er ist informiert und erhält demnächst das Buch. Für alle Teilnehmer noch die Info: es wird in den nächsten Wochen erneut ein Gewinnspiel geben. Also dran bleiben!